Nachricht vom 24.04.2021

Mehr Platz, mehr Komfort und neueste Technik

Die Feuerwehr Wäldenbronn kann bald in ihre neue Wache einziehen.

In großen roten Lettern prangt inzwischen an der schwarzen Fassade, wer in den Neubau an der Barbarossastraße einzieht: Feuerwehr Wäldenbronn. Noch sind Feinarbeiten, Nacharbeiten und die Gestaltung der Außenanlagen in vollem Gange. Doch Mitte Mai sollen die Feuerwehrfahrzeuge aus der Stettener Straße in ihre neue Fahrzeughalle umziehen. Mehr Platz, mehr Komfort und neueste Technik erwartet dann auch die 40 Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr am neuen Standort.

Es war im Dezember 2019, als Oberbürgermeister Jürgen Zieger auf einen Bagger stieg und den symbolischen ersten Baggerbiss am Standort der neuen Feuerwache übernahm. Vorausgegangen waren jahrelange Diskussionen, nachdem der bisherige Standort in der Alten Kelter an der Stettener Straße immer beengter geworden war.

Die Ertüchtigung der alten Wache stand im Raum, war aber wirtschaftlich nicht realisierbar, erzählt Oliver Knörzer, Amtsleiter der Esslinger Feuerwehr. Im Gespräch war selbst die Auflösung der Abteilung und Zusammenlegung mit Sulzgries. „Das hätte einen Verlust an Sicherheit in der Stadt bedeutet“, sagt der oberste Feuerwehrmann. So rang man um den Standort an der Barbarossastraße zwischen Spiel- und Sportplatz.

Der Bolzplatz dort ist künftig nur noch halb so groß, doch soll er in ein Mehrzweck-Spielfeld umgestaltet werden. „Wir sind jetzt mittendrin in der Stadtgemeinschaft“, sagt Alf Karnath, Abteilungsleiter der Wäldenbronner Feuerwehr. „Und somit sichtbar.“ Durch die Lage nahe am Kreisverkehr können die Einsatzkräfte schnell in alle vier Richtungen ausrücken. Noch ein Vorteil hat die Lage: Ungefähr ein Dutzend der Kollegen komme zu Fuß oder mit dem Rad, wenn der Alarm losgeht. Bis zu 70 Mal im Jahr – abhängig vor allem von der Zahl an Unwettern – rücken die Kameraden aus Wäldenbronn aus.

Als Helfer im Katastrophenfall spielen sie unter den Esslinger Abteilungen eine besondere Rolle und unterstützen landkreisweit bei Einsätzen, etwa beim Hochwasserschutz.

Umkleide für die Frauen ist neu

Die neue Wache ist nicht nur großzügiger – mit knapp 500 Quadratmetern Nutzfläche dürfte sie drei Mal so groß sein wie die alte Wache –, sondern auch komfortabler. Platz ist für vier Fahrzeuge, wovon das vierte mit etwas Glück im Mai geliefert wird. Die geräumige Halle kommt dank einer besonderen Deckenkonstruktion komplett ohne Stützen aus. Für die Decke wurden 16 Meter lange Spannbeton-Fertigteile eingebaut, erläutert Oliver Wannek, Leiter der Städtischen Gebäude Esslingen (SGE). Die SGE ist Bauherr der Feuerwache und vermietet das Gebäude langfristig an die Feuerwehr.

Schon in der Fahrzeughalle können die Feuerwehrleute ihre Stiefel waschen. Erst dann geht es in die Dusch- und Waschräume sowie zur Umkleide mit den Spinden. Von Schwarz-Weiß-Trennung spricht man bei der Trennung von Einsatzkleidung und privaten Dingen. „Unsere neuen Spinde sind entsprechend aufgebaut“, erklärt Alf Karnath. Ein Quantensprung sei, dass es nun getrennte Bereiche für Frauen und Männer gibt. Bisher mussten sie den Umkleide- und Sanitärbereich gemeinsam nutzen.

Fünf Frauen sind unter den 40 Aktiven der Wäldenbronner Wehr. Acht der schwarz-roten Spinde stehen schon mal für weibliche Mitglieder bereit. „Über Zuwachs – egal ob Männer oder Frauen – freuen wir uns immer“, sagt Amtsleiter Knörzer und hofft, dass die neue Wache dem Vorschub leistet. „Das attraktive neue Gebäude soll auch zeigen, dass die ehrenamtliche Arbeit wertgeschätzt wird“, betont SGE Chef Wannek.

Von außen fügt sich das Gebäude harmonisch ins Umfeld ein. Statt kräftiger Farbtöne kommt die Fassade in schwarz daher, verkleidet mit geflammtem Douglasienholz. So entstand durch die Karbonisierung ein natürlicher Witterungsschutz, erläutert Oliver Wannek. Die Fassade kann beispielsweise kein Moos ansetzen, langfristig fällt die Instandhaltung weg. Als sehr gut passend empfinden die Feuerwehrleute um Alf Karnath diese Art der Fassade. „Feuer und Ruß, das passt doch“, bestätigt auch Oliver Knörzer.

Zukunftssichere Technik

Technisch ist alles auf dem neuesten Stand und somit „zukunftssicher“, wie Alf Karnath betont. In den Umkleiden zeigt ein Bildschirm an, wo der Einsatz hingeht und was zu erwarten ist. Erstmals gibt es einen Funkraum, an dem zwei Personen bei größeren Einsätzen – etwa im Unwetterfall – die Fahrzeuge und Besatzungen koordinieren können. Und auch der Schulungsraum im Obergeschoss mit Leinwand, Beamer und separater Küche ist ein Gewinn. Dort ist Platz für 50 Personen. „Und keiner muss sich mehr bücken, um an seinen Platz zu kommen“, sagen Knörzer und Karnath mit Blick auf den Schulungsraum unterm Dach der alten Wache. Auf dem Dach der neuen Wache sitzt eine Fotovoltaikanlage, geheizt wird mit Biogas. Energetisch übertrifft das Gebäude Wannek zufolge sogar manche Vorgaben.

Als erste der Esslinger Abteilungen ist die neue Wache so ausgestattet, dass ein Betrieb auch bei Stromausfall möglich ist. „Wir müssen in so einem Fall handlungsfähig bleiben“, betont Oliver Knörzer. Das werde in nächster Zeit ein Thema für alle Wachen in der Stadt.

In Wäldenbronn ist für den 15. Mai der Umzug der Fahrzeuge geplant – aufgrund von Corona ohne große Feier. Doch schon jetzt transportieren die freiwilligen Feuerwehrleute in Kleingruppen Möbel und Kisten zum neuen Standort.

Der Zeitplan des Baus konnte laut Oliver Wannek bestens eingehalten werden. Nur die Lieferung der Türen hatte sich coronabedingt etwas verzögert. Und auch finanziell ist alles im beschlossenen Rahmen geblieben. 2,15 Millionen Euro kostet der Bau, davon übernimmt das Land 175 000 Euro.

Technisch ist alles so vorbereitet, dass die Halle um zwei Stellplätze erweitert werden könnte. Das ist freilich Zukunftsmusik. Ebenso wie eine große Einweihungsparty. „Wir hoffen bisher noch, dass wir im Sommer ein Fest machen können“, sagt Oliver Knörzer. Dann könnte auch der scheidende OB Zieger anderthalb Jahre nach dem Baggerbiss die Halle offiziell einweihen.

Redakteur:
Zwiebel - Das Vereinsforum der Esslinger Zeitung

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