Nachricht vom 21.08.2018

Stadtverwaltung hat Verwaltungsstab für gefährliche Ereignisse eingerichtet – Für den Ernstfall wird regelmäßig geübt

Wenn es im Landkreis Esslingen zu Gefahren kommt, beispielsweise zu schweren Unwettern, hat die örtliche Katastrophenschutzbehörde einen Notfallplan in der Hinterhand.

Überschwemmungen, Großbrände, Chemieunfälle: Dass so etwas in Esslingen passiert, mag man sich gar nicht vorstellen. Doch falls es doch dazu kommt, gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Für den Landkreis Esslingen haben die Untere Katastrophenschutzbehörde und die Kommunen Notfallpläne in der Hinterhand. Für Großereignisse in der Stadt Esslingen wurde in der Esslinger Hauptfeuerwache ein Führungs- und Lageraum eingerichtet, von dort aus der Verwaltungsstab die nächsten Schritte organisiert und zügig einleitet. Dort gibt es 13 Arbeitsplätze mit Computern, die Zugriff auf städtische Netze, Telefone, Beamer, Whiteboard und Fernsehen haben.

Andreas Gundl ist feuerwehrtechnischer Beamter bei der Esslinger Feuerwehr und Leiter der Stabstelle Besondere Gefahrenabwehr. Wenn in der Stadt Esslingen ein Großereignis passiert, wie ein Brand oder ein Bombenfund aus dem Zweiten Weltkrieg, erklärt er, dann informiert die Feuerwehr die Esslinger Verwaltungsspitze, die dann darüber entscheidet, ob und wie alarmiert wird. In den seltensten Fällen muss dann ein Verwaltungsstab einberufen werden. Je nach Situation beraten dort Experten, wie man die Bevölkerung best- und schnellstmöglich schützen kann. Wie die Stadt in einer Pressemitteilung mitteilt, hat sie für außergewöhnliche Ereignisse Alarm- und Einsatzpläne zu unterschiedlichen Szenarien erstellt.

Doch von einer „Katastrophe“ sei im Normalfall keine Rede, sagt Gundl. Wann man davon sprechen kann, regelt das Landeskatastrophenschutzgesetz Baden-Württemberg. Demnach ist eine Katastrophe „ein Ereignis, das Leben oder die Gesundheit von zahlreichen Menschen oder die lebensnotwendige Versorgung der Bevölkerung in besonderer Weise gefährdet oder beschädigt“. Dabei müsse das Ereignis „schwerwiegend“ sein. Von Katastrophen wird also eher dann gesprochen, wenn es wirklich viele Personen in einer Region oder flächendeckend in größeren Gebieten betrifft. Eine zentrale Katastrophenschutzbehörde, etwa bei einem Reaktorunfall, gibt es aber nicht, weiß Leiter des Amts für Feuerlöschwesen und Katastrophenschutz Bernhard Dittrich. „Wir leben in einem föderalen System“, sagt er. Wer sich kümmert, sei von der Reichweite der Gefahr abhängig. Wenn etwas im Landkreis Esslingen passiert, sei das Landratsamt im Landkreis zuständig oder das Bürgermeisteramt im jeweiligen Stadtkreis. Die Regierungspräsidien seien verantwortlich, wenn es sich um Gefahren handelt, die sich über einen Land- und Stadtkreis hinaus erstrecken, beispielsweise bei Unfällen in Atomkraftwerken. Für Aufgaben, die über einen Regierungsbezirk hinaus gehen, sei das Innenministerium Baden-Württemberg zuständig, erklärt Dittrich. „Im vergangenen Jahr wurde die Esslinger Verwaltungsspitze mehrfach telefonisch verständigt“, sagt Gundl von der Esslinger Feuerwehr. „Zum Beispiel als es in der Friedrich-Ebert-Schule in Esslingen-Zell einen Amokalarm gegeben hatte oder der Austritt von Kohlenmonoxid in einem Reihenhaus in Mettingen, bei welchem eine Familie tragischer Weise ums Leben kam.“ Ein Verwaltungsstab musste jedoch nicht einberufen werden.

Bei akuten Gefahren, die den ganzen Landkreis betreffen, entscheidet zunächst der Landrat, ob es sich um eine Katastrophe handelt und spricht Empfehlungen an seinen Verwaltungsstab aus. Dort wird geplant, was getan werden muss, zum Beispiel Sandsäcke bei Dammbrüchen. Auch wenn es Notfallpläne gibt, werde trotzdem ein Verwaltungsstab einberufen, „da man nicht jede Situation bis ins kleinste Detail planen kann“, erklärt Dittrich. Über dem Verwaltungsstab steht der Führungsstab, der die Einsätze koordiniert.

Damit die im Ernstfall reibungslos ablaufen, finden regelmäßig Katastrophenschutzübungen statt. Im Notfall sind zahlreiche Einheiten in Baden-Württemberg beteiligt, unter anderem die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, der Malteser Hilfsdienst, das Technische Hilfswerk, der Bundesverband Rettungshunde und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Vergangenen Sommer richteten die Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen landesweite Übungen aus. Es wurde eine extreme Hitzewelle im Naturpark Schönbuch inszeniert. Auch der Verwaltungsstab der Stadt Esslingen übt Ende des Jahres für den Ernstfall, sagt Gundl. Die Amtsleiter aus der Esslinger Stadtverwaltung, die auch für Notfälle aufgebildet werden, erklärt Andreas Gundl, können ihr theoretisches Wissen bei solchen Übungen in der Praxis anwenden.

Redakteur:
Esslinger Zeitung

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